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Strandurlaub mit Junghund

Hundestrand ist schön!

Vorausgesetzt, der Hund ist sozialverträglich und der Mensch ist vorbereitet.

Als Cyros (mein zwischenzeitlicher Senior Flat Coated Retriever Rüde) in seiner vollen Blüte stand, habe ich Hundestrände gerne besucht. Hatte ich doch einen sehr wasserverrückten Tut-Nix mit ihm. Sein Rückruf war ausgezeichnet und wenn ein anderer Mensch oder ein ungebetener Artgenosse auf uns zu kam, war es ebenfalls kein Problem, denn Cyros war und ist ein Meister im Beschwichtigen.

Die Inhalte dieses Blogartikels:

Wären da nicht die umher fliegenden Bälle

Allerdings hatte Cyros, als trockener Balljunkie, regelmäßig erweiterte Pupillen am Hundestrand. Es ist ein Wahnsinn, wie oft und unbedacht am Hundestrand mit Bällen geworfen wird. Und wie viele Hunde oft gleichzeitig zu einem fliegenden Objekt stürmen.

Ein Hoch auf unsere hochsozialen Hunde, dass dieser – aus menschlicher Sicht – Spaß, für Hunde meistens glimpflich ausgeht.

Als wir vor 2 Jahren das letzte Mal mit Cyros am Strand waren, habe ich gemerkt wie schwer er sich mittlerweile damit tut. Ja, Schwimmen ist gesund. Aber der Weg bis zum großen Wasser ist für einen in die Jahre gekommenen Hund wirklich anstrengend. Die lange Autofahrt, neue Umgebung, die Hitze, der Sand. Aber dazu mehr in einem weiteren Blog-Artikel.

Und dann kam Letty

Als dann im Dezember 2020 Letty (Hovawart Hündin) bei uns einzog, wusste ich, der nächste Sommerurlaub am Meer wird nicht am Hundestrand sein!

Warum? Nun, im Sommer 2021 war Letty noch kein Jahr alt. Sie hatte zwar bereits einen recht guten Rückruf, aber die Kombination aus Strand, Möwen und Hundespiel waren zu verlockend. Ich habe es nicht getestet, bin mir jedoch ziemlich sicher, dass der Rückruf unter diesen Umständen nicht funktioniert hätte.

Einfach mal gönnen können?

Jetzt könnte man sagen: „Warum gönnst du deinem Hund nicht auch einfach mal Urlaub? Lass sie toben und Hund sein!“

Jeder darf diese Frage für sich selbst beantworten. Ich stelle hier gerne die Gegenfrage: „Was mache ich mit einem ausgewachsenen 32kg Hovawart, welcher vermeintlich ‚freundlich‘ sowohl Mensch wie Hund umrennt?“. Distanzlosigkeit Menschen gegenüber ist immer noch ein Thema bei Letty, mittlerweile ’nur‘ wenn ich nicht dabei bin. Und bei Hundekontakten hat sie, nicht ganz untypisch für ihre Rassevertreter, gerne die Hosen an. Ich denke ein knurrender Hovawart weckt bei vielen Hundebesitzern Sorge um ihren Liebling hervor.

Ich für meinen Teil, möchte gerne erst die Sicherheit, dass ich auf meinen Hund ‚zu 90%‘ einwirken kann, bevor mein Hund von der Leine gelassen wird. Ja, ja – ich bin ein kleiner Kontrolletti.

Nicht zum Hundestand? Was dann?

Also waren wir letztes Jahr am Strand, aber nicht am Hundestrand. Es verlangte von uns Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. So haben wir vormittags meistens als Familie Ausflüge unternommen, so dass Letty mitdurfte und auf ihre Kosten kam. Und ab dem Mittag waren wir mit den Kindern am Strand, während Letty im Appartement auf uns gewartet hat.

Nach 2 Stunden ging entweder mein Mann oder ich zurück zum Appartement, um mit Letty rauszugehen und sie mit Suchspielen zu beschäftigen.

Danach durfte sie weitere 2 Stunden auf uns warten.

Diese Pausen waren nicht nur praktisch für uns, sondern auch wichtig für Letty. So hatte sie genug Zeit, um die vielen neuen Eindrücke im Urlaub zu verarbeiten.

Ich bin mir dessen bewusst, dass dieses voraussetzt, dass Letty das Alleinebleiben im Appartment meistert. Aber ehrlich: wenn nicht, dann hätte ich mich mit meinem Mann mit Strandbesuchen abgewechselt. Wo Wille, oder eine Entscheidung, da auch ein Weg.

Zum Abendessen ging es dann wieder gemeinsam.

Und am Abend war es dann wieder soweit. Kinder und Hund rannten zusammen am Strand.

Das tolle zu Randzeiten am Nichthundestrand: die meisten Hundebesitzer achten auf ihren Vierbeiner, denn da sind ja auch die Nicht-Hundemenschen. Diesen Umstand fand ich richtig angenehm, so dass Letty im gesamten Urlaub zu maximal 5 Fremdhunden Kontakt hatte. Es waren erwachsene Hunde, welche ich als „gut erzogen“ einstufte 🙂 Dabei habe ich hauptsächlich auf guten Rückruf des Spielpartners geachtet 🙂

Empfehlung

Wenn man um den Umstand freilaufender Hunde und umher fliegender Bälle weiß, dann kann Hundestrand wirklich eine schöne Zeit für dich und deinen Hund bedeuten.

Spaß mit Artgenossen, endlich losgelöst von menschlichen Ansagen 🙂 Damit es jedoch für alle ungefährlich bleibt, sollte dein Hund sozialverträglich und idealerweise ohne Ressourcenaggression sein.

Denn eines ist klar: bei so vielen Hunden, welche nicht immer, vielleicht sogar selten, unter menschlichem Einfluss stehen, ist eine Rücksichtnahme deinem Hund gegenüber praktisch ausgeschlossen.

Ich empfehle dir, das erste, ja vielleicht auch das zweite Hundelebensjahr Hundestrände zu meiden.

Lass erst mal die Bindung zu dir wachsen. Etabliere einen verlässlichen Rückruf. Und beobachte, wie sich dein Junghund beim Kontakt mit Artgenossen Zuhause entwickelt. Erst dann kannst du den Zeitpunkt für den ersten Hundestrandbesuch bestimmen.

Und hey, lief dieser nicht wie geplant? Keine Sorge! Was nicht ist, kann ja nächstes Jahr noch werden.

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